Mobilitätsmanagement für den Wirtschaftsraum Spreewald
- Programm
Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) - Forschungsfeld
Lebendige Regionen – aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe - Modellregion
Wirtschaftsraum Spreewald - Projektbetreuung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung - Forschungsassistenz
SPRINT – wissenschaftliche Politikberatung, Berlin;
Institut Arbeit und Technik (IAT), Gelsenkirchen - Förderung
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat - Operative Partner
Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald;
Biosphärenreservat Spreewald;
Tourismusverband Spreewald;
Spreewaldverein;
VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg - Strategische Partner
Kreisfreie Stadt Cottbus;
Landkreis Dahme-Spreewald;
Landkreis Oberspreewald-Lausitz;
Landkreis Spree-Neiße - Laufzeit
1. Phase | 01.08.2016 – 31.07.2018
2. Phase | 01.08.2018 – 30.11.2020
Projektinhalte
Das Ziel des Modellvorhabens war die Erarbeitung eines Mobilitätsmanagements für den Wirtschaftsraum Spreewald sowie die Verbesserung und langfristige Sicherung der Mobilitätssituation im ländlichen Raum durch bedarfsgerechte Maßnahmen. Die Ansprache und Einbeziehung verschiedenster regionaler Akteure und Multiplikatoren in den Prozess begründete sich in der Notwendigkeit, einen von der lokalen Bevölkerung und regionalen Unternehmen getragenen und akzeptierten strategischen Ansatz zu entwickeln.
Der Lenkungskreis hat zur Erreichung des Ziels die folgenden drei Handlungsfelder im Projektverlauf abgeleitet:
- Nahversorgung und Daseinsvorsorge
- Tourismus, Wirtschaft und Dienstleistungen
- Mobilität und Umwelt
Daran anschließend wurden drei Maßnahmen festgelegt, deren Umsetzung während der Projektlaufzeit vorbereitet und teilweise auch umgesetzt wurden:
- Verbesserung landkreisübergreifender öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
- Entwicklung einer Gästekarte für den Spreewald
- Verbesserung Fachkräfte- und Auszubildendenmobilität
Aktuelles
Mit der Abschlussveranstaltung am 18.11.2020 – aufgrund der geltenden Corona-Verordnung in digitaler Form – wurde die zweite Phase und damit das Modellprojekt „Mobilitätsmanagement für bessere Daseinsvorsorge und wirtschaftliche Entwicklung“ im Wirtschaftsraum Spreewald abgeschlossen. Das Projektteam der Wirtschaftsregion Lausitz, projektbegleitende Akteure und Interessierte aus ganz Brandenburg blickten noch einmal auf die großen Themen, die während der vierjährigen Projektlaufzeit immer wieder gemeinsam diskutiert und entsprechend umgesetzt wurden.
Wie lassen sich die regionalen Lebensverhältnisse schnell und zugleich wirkungsvoll verbessern? Genau dieser Herausforderung haben sich die Wirtschaftsregion Lausitz und ihre Partner gestellt. Das MORO bot die Chance, die derzeitige Mobilitätssituation im Spreewald zu analysieren, die interkommunale Zusammenarbeit zu vertiefen und die Region proaktiv und vorausschauend zu gestalten.
So ist es beispielsweise gelungen, das konkrete Angebot im ÖPNV zu verbessern. Durch diese Maßnahme wurde der Nahverkehr in Form von Taktverbesserungen sowie Zusatzfahrten auf mehreren Buslinien ab August 2019 erheblich aufgewertet. Diese Erweiterungen dienen nicht nur der besseren Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und Wohnortes der Arbeitnehmer, sondern sind auch ein notwendiger Baustein auf dem Weg zur Einführung der „SpreewaldCard“. Dazu gehörte auch die Novellierung des Brandenburgischen Kommunalabgabengesetzes im April/Mai 2019 als weiterer Baustein, um Gemeinden die Erhebung eines Beitrages von ihren Übernachtungsgästen für die mehrkostenfreie Nutzung des ÖPNV im Wirtschaftsraum Spreewald zu gestatten.
Auch die Initiierung einer unternehmensfinanzierten Mobilitätslösung in Form eines Shuttlebusses für Beschäftigte der Tourismusbranche sowie im Hotel- und Gastgewerbe haben das Projekt geprägt, ebenso wie die Niederschrift der Ergebnisse und Erfahrungen in einem Leitfaden zum Vorgehen bei Konzeption und Umsetzung.
Die Akteure waren sich darüber einig, dass die Attraktivität und Standortqualität der Modellregion aufgewertet wurden. Damit leisteten sie einen sichtbaren Beitrag zur Verbesserung der regionalen Lebensbedingungen. Zugleich wurde deutlich, dass der entstandene Rahmen auch von den verschiedenen Akteuren ausgefüllt werden muss, sollen die Angebote erhalten und bedarfsweise weiter ausgebaut werden. Hier zeigt sich die Wichtigkeit regionaler Eigeninitiative und Verantwortung.