Netzwerk Barrierefrei im Lausitzer Seenland

Mit dem Netzwerk „Barrierefrei im Lausitzer Seenland“ zu einer Reiseregion für alle

  • Titel: Netzwerk Barrierefrei im Lausitzer Seenland
  • Initiator: Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.
  • Laufzeit: 01/2024 – 12/2026
  • Wirkungsbereich: überregional
  • Förderkategorie: Vernetzung
Ein Logo mit der Aufschrift: Lausitzer Seenland. Hier taucht Glück auf.

Urlaub am Wasser, Radfahren zwischen Seen, Kultur erleben – all das will das Lausitzer Seenland für alle Menschen erlebbar machen. Seit 2024 wird mit dem Projekt „Netzwerk Barrierefrei im Lausitzer Seenland“ gezielt daran gearbeitet, die Region zu einer inklusiven Reiseregion zu entwickeln. Übergeordnetes Ziel ist es, Barrieren abzubauen und ein umfassendes Reiseerlebnis zu ermöglichen – von der Anreise über die Unterkunft und Gastronomie bis hin zu Freizeit- und Kulturangeboten. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Projekt auf verschiedene Maßnahmen: Es bringt Akteure zusammen, sensibilisiert und vermittelt Wissen, informiert Gäste und gibt Impulse, Barrierefreiheit in der Bau- und Angebotsplanung konsequent mitzudenken.

Ein zentraler Baustein des Förderprojekts ist das Netzwerk selbst. Hier kommen Privatpersonen und Akteure aus den Bereichen Tourismus, Kommunen, Sozialwesen und Bildung zusammen. In regelmäßigen Netzwerktreffen werden fachspezifische Impulse gegeben und Erfahrungen ausgetauscht. So entsteht ein gemeinsames Verständnis dafür, wie Barrierefreiheit im Lausitzer Seenland praktisch umgesetzt werden kann. Durch die enge Vernetzung entstehen zudem Synergieeffekte in der Region. So können Übernachtungsanbieter ihren Gästen bei Bedarf unkompliziert Pflegebetten oder einen Patientenlift über ein Sanitätshaus zur Verfügung stellen – ein Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit Barrieren im Alltag überwindet.

Diese enge Zusammenarbeit lässt sich in der praktischen Umsetzung beispielhaft bei der Planung von Neubauten nachvollziehen. So wird die Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht, beispielsweise durch Rampen anstelle von Treppen bei Strandzugängen oder durch befahrbare Untergründe auf Spielplätzen anstelle der sonst typischen Sandflächen für mobilitätseingeschränkte Kinder und auch Aufsichtspersonen. Solche praxisnahen Lösungen entstehen durch die enge Abstimmung zwischen den Akteuren und zeigen, wie Beratung unmittelbar zu sichtbaren Verbesserungen vor Ort führt.

Zu den durch das Projekt angestoßenen Maßnahmen zählen auch praktische, schnell umsetzbare Angebote, die den Aufenthalt im Seenland erleichtern. Dazu gehören barrierefreie Strandkörbe mit mehr Platz, Amphibien-Rollstühle, die einen sicheren Zugang ins Wasser ermöglichen, sowie ausleihbare Assistenzgeräte für sehbeeinträchtigte Gäste. Diese stehen vor Ort zur Verfügung und tragen dazu bei, dass alle Besucherinnen und Besucher ein unbeschwertes und vollständiges Urlaubserlebnis genießen können.

Schon heute nutzen Gäste die Möglichkeit, sich online über barrierefreie Parkplätze, Sanitäranlagen und Freizeitangebote zu informieren. Durch Öffentlichkeitsarbeit, neue Informationsangebote und den Aufbau einer Broschüre mit dem Titel „Seenland für alle“ wird das Thema nun auch im „analogen“ Bereich sichtbarer gemacht. Pressereisen und Medienberichte tragen ebenfalls dazu bei, die Region als inklusives Reiseziel bundesweit bekannter zu machen. Sie sind ein weiterer Baustein im Projekt. Einen besonderen Mehrwert schafft zudem die Zertifizierung im bundesweiten System „Reisen für Alle“. Sie gewährleistet, dass Gäste bereits vor Reiseantritt verlässliche Informationen zu Unterkünften, Gastronomie und Freizeitangeboten erhalten und ihre Reise entsprechend ihrer Bedürfnisse planen können. Mit der Aufnahme in dieses System ist das Lausitzer Seenland die erste zertifizierte Reiseregion in Ostdeutschland – ein wichtiger Schritt, der Vertrauen schafft und die Sichtbarkeit deutlich erhöht.
Das Netzwerk Barrierefrei im Lausitzer Seenland schafft damit einen doppelten Mehrwert: Touristen erleben die Region ohne Hindernisse und auch Einheimische profitieren von besser zugänglichen Wegen, Spielplätzen und Services. So stärkt das Projekt gleichermaßen die Lebensqualität vor Ort und die Attraktivität des Seenlands als Reiseziel.

Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie unter www.lausitzerseenland.de/de/erleben/barrierefrei.html.

Eine Familie badet an einem See. Im Fokus steht eine junge Frau in einem Amphibien-Rollstuhl
Barrierefrei zum und im Wasser: Der Amphibien-Rollstuhl ermöglicht auch mobilitätseingeschränkten Menschen den direkten Zugang zum See. Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.
In Workshops wie diesem werden gemeinsam Wege zu mehr Barrierefreiheit im Lausitzer Seenland entwickelt. Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.
barrierefreier Strandzugang in Form einer Rampe. Im Fokus ist eine Frau im Rollstuhl, wie sie die Rampe nutzt.
Am Senftenberger See sorgt ein barrierefreier Strandzugang dafür, dass alle – ob mit Rollstuhl, Rollator, Krücken oder Kinderwagen – unbeschwert ans Wasser können. Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.